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Lesen Sie die folgende Geschichte und brechen Sie sie in ein Geschichts-Skelett mit fünf Teilen herunter:

Sinbad´s Zweite Reise

Eines Tages hatte ich wieder den unbedingten Wunsch zu einer Reise aufzubrechen. Ich entschied mich also, etwas Geld in Waren zu investieren und machte mich auf meine zweite Reise. Zu Beginn war sie sehr angenehm. Aber dann erreichten wir eine merkwürdige einsame Insel. Viele Passagiere entscheiden an Bord zu gehen. Auch ich setzte mich an ein Flussufer und schlief dort ein.

Als ich aufwachte, war niemand mehr zu sehen. Das Schiff hat ohne mich wieder abgelegt, der Kapitän mich vergessen. Ich beschloss auf einen Baum zu klettern, um mir einen Überblick zu verschaffen. Von dort konnte ich eine große weiße Kuppel erkennen.

Voller Hoffnung lief ich in Richtung der Kuppel, aber als sie erreichte, stellte ich fest, dass sie keine Tür hatte. Die Sonne war noch nicht untergegangen und tauchte den Himmel in ein glühendes pink.

Auf einmal wurde es um mich herum dunkel, als wenn es plötzlich Nacht geworden wäre. Ich blickte nach oben und sah einen riesengroßen Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, die alles Sonnenlicht überdeckten. Ich erinnerte mich von einem Vogel gehört zu haben, so groß, dass er seine Nestlinge mit Elefanten fütterte. Der Name des Vogels war Roch. Jetzt bemerkte ich, dass die Koppel eines von Roch´s Eiern war. Der Riesenvogel setzte sich auf das Ei und schlief ein.

Ich nahm meinen Turban an, entwickelte ihn und machte daraus ein Seil. Ein Ende wickelte ich um das Bein des Vogels, so dass ich mit ihm fliegen könnte. Bei Sonnenaufgang wachte der Vogel auf, er breitete seine weiten Schwingen aus und flog los. Er flog so hoch, dass man die Erde fast nicht mehr sehen konnte. Dann landete er auf einem Plateau. Ich löste den Knoten. Roch tauchte ab in das Tal und als er zurückkam, hatte er eine unglaublich große Schlange im Schnabel. Niemand lebte auf diesem Plateau, auf der anderen Seite des Tals lag ein Berg, viel zu hoch um hinauf zu klettern.

So blieb mir nichts anderes übrig als in das Tal zu klettern. Als ich dort ankam sah ich, dass der Boden voller Diamanten, aber auch voller fürchterlicher Schlangen war. Ich erschauderte. Aber glücklicherweise bewegten sich die Schlangen während des gesamten Tages nicht, aus Angst vor Roch. Aber die Dunkelheit brach ein. Ich fand eine Höhle und verschloss den Eingang mit einem Felsen.

Am nächsten Morgen verließ ich die Höhle und durchsuchte das Tal nach einem Ausgang. Dann sah ich den Kadaver eines Tieres und erinnerte mich an eine Geschichte eines verlorenen Tales, in das Diamantenjäger Kadaver warfen. Die wertvollen Steine bohren sich in das Fleisch und die Schatzjäger warten auf Aasgeier oder Adler. Die Vögel würden sich der Beute nähern und sie in ihren Krallen mit nach oben nehmen. Dort verjagen die Schatzjäger die Vögel durch Schreie von ihrer Beute. Mit dieser Geschichte im Kopf füllte ich meine Taschen mit Diamanten und legte ich in den Kadaver.

Etwas später kam ein großer Adler und brachte mich mit dem Kadaver auf das Plateau. Der Vogel wollte mit seinem Schnabel gerade in das Fleisch hacken, als einige Männer auftauchten und laut schrien. Der Adler flog weg und auch wenn meine Kleider voller Blut waren, ich lebte!

Ich erzählte den Diamantenjägern von meinem Abenteuer und gab ihnen einige Diamanten. Sie meinten, ich wäre unter Allah´s Schutz, da ich lebendig aus diesem Tal voller Schlangen entkommen war – dies wäre noch nie jemandem vorher gelungen. Am nächsten Tag machte ich mich auf dem Heimweg.

Als ich zurück in Bagdad war, begrüßten mich meine Freunde und Verwandte voller Freude. Ich vergaß alle Prüfungen und Schwierigkeiten und führte wieder ein leichtes Leben. Und das ist die Geschichte meiner zweiten Reise.“