Einführung zu Frage 2: Auswirkungen von Geschichten
Lesen Sie diese kurze Geschichte und überlegen Sie, welche Auswirkungen sie auf Kopf, Herz und Hände haben kann:
Die Menschen aus dem kleinen Alpendorf Rapoltigin waren sehr arm. Eines Tages entdeckten sie die kleinen Bergmännlein vom Kienberg, Zwerge von der Größe 4-Jähriger mit langen weißen Haaren und noch längeren Bärten. Ihre Gesichter waren runzelig und sie schauten sehr, sehr alt aus.
Sie waren sehr freundlich und so kam es, dass die Rapoltiginer eine Vereinbarung mit den kleinen Kienbergmännlein trafen: Jedes Jahr sollten sie kleine Lodenmäntel für die Zwerge schneidern und im Gegenzug wurde es ihnen erlaubt, Blei aus dem Berg abzubauen.
Nach einer Weile wurden die Menschen müde, jedes Jahr Kleidung zu nähen. Also beschlossen sie, damit aufzuhören. Das Blei, so sagten sie, könnten sie auch ohne die Hilfe der Zwerge finden. Und so passierte es. Die kleinen Bergmännlein warteten vergebens auf ihre Mäntel und waren enttäuscht und verbittert als sie merkten, dass diese nicht mehr kamen. „Man kann sich einfach nicht auf die Menschen verlassen“, sagten sie und verschwanden.
Im Laufe der Zeit fanden die Rapoltiginer immer weniger Blei, bis der Berg überhaupt keines mehr hergab. Die Menschen wurden wieder genauso arm wie am Anfang. Als sie verstanden, dass sie ihr Versprechen gebrochen hatten, war es schon zu spät. Die Zwerge kehrten nie wieder zurück.