Das wichtigste Instrument für Sie als Erzähler ist Ihre Stimme.

• Sprechen Sie laut genug
• Sprechen Sie deutlich, achten Sie auf Ihre Artikulation
• Nutzen Sie sie, um Atmosphäre und Spannung zu erzeugen
• Unterscheiden Sie zwischen Ihrer natürlichen Stimme und der Stimme verschiedener Charaktere
• Achten Sie auf Ihre Stimme, wärmen Sie sie auf (betrachten Sie das Video für weitere Informationen)




Was können Sie mit Ihrer Stimme machen?

• Verschiedene Charaktere verdeutlichen: Verschiedene Charaktere können verschiedene Arten zu sprechen haben. Rotkäppchen wird anders sprechen und schreien als Ihre Großmutter und natürlich der Wolf.
• Gefühle ausdrücken: Ist Ihr Held traurig oder ängstlich – Ihre Stimme wird dies zeigen
• Welch seltsames Geräusch macht der Riesenvogel Roch in Sindbad´s zweiter Reise, oder die Schlangen, oder der flüsternde Wind?


Wenn Sie eine Geschichte lernen, dann bedenken Sie diese Punkte und probieren Sie verschiedene Stimmen und Geräusche aus – aber achten Sie darauf, dass Sie sich damit wohl fühlen.



Schauen Sie sich das Video an, um zu sehen, wie unser Erzähler seine Stimme trainiert:

Mit Ihrem Gesicht können Sie alle möglichen Gefühle zeigen: Trauer, Freude, Neugier, Ärger…
Aber übertreiben Sie es nicht, bleiben Sie natürlich.

Um sich beim Einsatz von Mimik sicherer zu fühlen, können Sie folgende Übung machen:

Setzen Sie sich oder stellen Sie sich vor einen Spiegel, aber drehen sich noch von ihm weg. Dann versuchen Sie verschiedene Emotionen darzustellen. Drehen Sie sich um und schauen Sie mit dem jeweiligen Gesichtsausdruck in den Spiegel. Zeigt Ihr Spiegelbild die gewünschte Emotion? Manchmal ist das Ergebnis anders als gewünscht, dann passen Sie Ihren Ausdruck etwas an.

Seien Sie auf der Bühne präsent und fokussieren Sie diejenigen, zu denen Sie sprechen. Dies müssen nicht immer Ihre Zuhörer sein. Unterscheiden Sie, ob Sie der Erzähler der Geschichte sind, oder ob Sie aus Sicht eines bestimmten Charakters erzählen. Wenn Sie gerade Sinbad sind, der einen riesigen Vogel sieht, fokussieren Sie den Vogel. Wenn Sie die Szene erzählen, in der Sinbad der Lastenträger auf Sinbad den Seefahrer trifft – als Ablauf von Ereignissen – dann halten Sie Blickkontakt mit den Kindern.

Aber starren Sie niemanden an, bleiben Sie natürlich.

Neben Ihrer Stimme ist die Körpersprache ein wesentlicher Aspekt für das freie Erzählen. Erzählen Sie im Sitzen oder Stehen? Kann jeder Sie sehen? Möchten Sie ruhig stehen oder sich bewegen?



Körpersprache beinhaltet:
• Ihre Körperhaltung: Sie kommunizieren bereits durch die Art wie Sie stehen. Hängen Ihre Schultern, wo ist Ihr Körperschwerpunkt?
• Bewegungen: Sie können wie ein Riese gehen, krabbeln oder herumspringen – dies liegt an Ihnen und natürlich an der Geschichte. Wichtig ist, dass Sie sich damit wohl fühlen. Durch Bewegungen können verschiedene Charaktere dargestellt werden, was ein gutes Mittel ist die Aufmerksamkeit der Kinder zu halten. Versuchen Sie es aus!
• Gesten: Gesten sollten authentisch sein, übertreiben Sie daher nicht. Bleiben Sie natürlich und verwenden Gesten als lebendiges Element Ihrer Vorstellung. Genau wie andere Bewegungen werden auch Gesten größer mit der Zeit, Übung macht den Meister!




Schauen Sie das Video an, um einige Übungen zur Körpersprache kennenzulernen:

Ihr Timing ist wichtig, einerseits um Spannung zu erzeugen, andererseits sollten Sie auch Pausen nicht vergessen, um sich Zeit zum entspannen und Ihren Zuhörern die Gelegenheit zu geben, das Gehörte zu verarbeiten. Widerstehen Sie der Versuchung durch die Geschichte zu hasten um schnell fertig zu werden.

Rhythmus spielt besonders bei jüngeren Kinder eine große Rolle. Geschichten beinhalten oft Wiederholungen. Wenn Sie diese in einem bestimmten Rhythmus aufsagen, ist es für die Kinder leichter bei diesen Wiederholungen mit einzustimmen.

Machen Sie eine kleine Übung und sprechen Sie diesen Satz in unterschiedlichem Tempo:

“Der Junge lief durch die Felder auf das rote Haus zu. Dort wartete seine Mutter.“”

Ist der Junge in Eile, weil er zu spät zum Abendessen kommt und seine Mutter bereits wartet? Oder lässt sich der junge Zeit, beobachtet Grashüpfer im Feld oder sucht etwas, während seine Mutter ihn nur beim Spielen beobachtet.”